Die meisten halten die Zahlungen für Vorsorgeverträge & Rentenversicherungen durch

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Die meisten halten die Zahlungen für Vorsorgeverträge & Rentenversicherungen durch

Kritiker unterstellen, dass drei Viertel der Lebensversicherten ihre Verträge nicht durchhalten. Das ist deutlich übertrieben, wie eine aktuelle Untersuchung beweist.

Die Deutschen halten ihre Lebensversicherungen zu 53,28 Prozent bis zum Ende der Laufzeit (Erlebensfall) beziehungsweise zum Versicherungsfall (Tod, Invalidität) durch. Das hat eine eine Untersuchung von Map-Fax, Kurz-Nachrichtendienst für Risiko und Vorsorge aus dem Hause Map-Report, ergeben. Dabei wurden harte Zahlen für alle Jahre seit 1995 verwendet. Auffällig: In den letzten 15 Jahren ist die Neigung der Verbraucher, die Beiträge für solche Vorsorgeverträge bis zum Schluss zu zahlen, nur ganz geringfügig zurückgegangen – von 55,71 auf 51,26 Prozent.

Damit wird die langjährige unbewiesene Behauptung von Verbraucherschützern und Policen-Aufkäufern widerlegt, wonach die große Mehrheit der Lebensversicherungen vorzeitig gekündigt wird und somit schon ein Verbraucherschaden durch den Abschluss entsteht. Die Studie „Bei Abschluss: Verlust?“ von Andreas Oehler, Lehrstuhlinhaber für Finanzwirtschaft an der Universität Bamberg, attestierte Schäden in Milliardenhöhe, da der Kunde den Vertrag in bis zu 75 Prozent der Fälle nicht durchhält.

Map-Fax hatte diese Zahl bereits am 14. November angezweifelt und war nach Durchsicht der LV-Bilanzen in den letzten zehn Jahren allenfalls auf 49 Prozent „Abbrecher“ gekommen. Rechnet man noch „sonstige vorzeitige Abgänge“ (etwa Stornierungen ohne Rückkaufswert) und „sonstige Abgänge“ (etwa abgelaufene Risiko-Lebensversicherungen ohne Todesfall) heraus, so gingen nur 37 Prozent aller Lebensversicherungen in den Rückkauf.

Für seine Untersuchung hatte Oehler Daten der Verbraucherzentralen von 1.115 gekündigten Verträgen der vergangenen zehn Jahre verwendet. Den durchschnittlichen Verlust bezifferte er auf 4.000 Euro pro Vertrag. Dabei seien Stornoquoten auf Versicherungssummen hochgerechnet worden.

„Stornoquoten beziehen sich aber auf Stückzahlen“, korrigiert Manfred Poweleit, Herausgeber von Map-Report. Er hält den hochgerechneten Schaden schon deswegen für falsch, weil in dem Zeitraum nachweislich nur halb so viele Abschlussaufwendungen angefallen sind wie der mutmaßliche Verbraucherschaden, den Oehler geschätzt hatte.

Jetzt hat Poweleit noch genauer in die öffentlich zugänglichen Bilanzen gesehen und fühlt sich in seiner Kritik bestätigt: „Wenn über 53 Prozent aller Verträge planmäßig auslaufen, dann können nicht über 75 Prozent aller Verträge vorzeitig abgebrochen werden.“ Eigentlich wäre es die Aufgabe der Branche, diesen Widerspruch aufzulösen und den aggressivsten Kritikern die Waffen zu nehmen. „Aber genau zu diesem zentralen Punkt gibt der GDV keine Aufklärung“, so Poweleit.

 

Quelle: portfolio international 

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Comment (1)

  • Mr WordPress Reply

    Hi, this is a comment.
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    18. Juni 2010 at 20:51

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